Die verlassene Zuckerfabrik
Die alte Zuckerfabrik kannte ich bereits aus meiner Jugend, da ich im selbem Landkreis groß geworden bin, wo diese zu finden ist. Bereits 1876 wurde das Werk direkt am Schienennetz erbaut, um dort jährlich bis zu 850 Tonnen Zuckerrüben weiterzuverarbeiten. Nur ein niedriges Schiebetor stand zwischen uns und dem Innenhof der ehemaligen Industrieanlage. Durch eine offen stehende Tür gelangen wir direkt in die Produktionshalle.
Auf vier Etagen verteilt fanden wir alte Maschinen, unzählige Metallkisten und hölzerne Kessel. Von Vandalismus war keine Spur, wir hatten tatsächlich einen wahrlich vergessenen Ort entdeckt.
Wir streiften durch die verschiedenen Stockwerke und waren bereits eine ganze Weile in der eindrucksvollen Produktionshalle unterwegs, als plötzlich der Hall von Schritten in unsere Ohren drang. Wir beugten uns vorsichtig über das Geländer ins Erdgeschoss und tatsächlich sahen wir zwei Beine, die zu einem Wachmann gehören mussten.
Zum Glück entfernten sich die Schrittgeräusche nach einer Weile und wir konnten aufatmen. Mit besonderer Vorsicht setzen wir unsere Erkundungstour fort. Als wir später zufällig aus einem Fenster schauten, erspähten wir ein kleines Bürohäuschen direkt nebenan, in dem Licht brannte. Die Fabrik war also nicht in Vergessenheit geraten, sondern einfach gut bewacht.